Weltanschauung
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Max Planck hat sich in der zweiten Lebenshälfte neben seiner physikalischen Forschung zunehmend mit philosophischen und weltanschaulichen Problemen der modernen Naturwissenschaften beschäftigt. Zwischen beiden Bereichen besteht ein enger Zusammenhang: Hat Planck in der Physik stets um die Aufdeckung fundamentaler Zusammenhänge gerungen, nach dem Absoluten gesucht, so wollte er mit seinen philosophisch-weltanschaulichen Reflexionen einen adäquaten Beitrag für ein einheitliches physikalisches Weltbild leisten.
Planck war insbesondere in den letzten Lebensjahrzehnten bemüht, die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaft einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Das resultierte aus Plancks Grundüberzeugungen vom kulturellen Wert der Naturwissenschaften für den Menschen - typisch für Plancks Generation. Er schrieb für die Tagespresse und populärwissenschaftliche Zeitschriften, gab Interviews und hielt Rundfunkansprachen. Sein bevorzugtes Forum wurde aber der öffentliche Vortrag. Ausgedehnte Vortragsreisen führten ihn bis in sein Todesjahr durch ganz Deutschland und ins Ausland. Zu den Motiven einer solchen Vortragstätigkeit stellte er fest: "Wissenschaftlich produktiv kann ich mit meinen 89 Lebensjahren nicht mehr sein: was mir bleibt, ist die Möglichkeit,... den nach Wahrheit und Erkenntnis ringenden Menschen, vor allem der Jugend entgegenzukommen." |
"Sicher hat Planck nicht an eine spezielle Religionsform geglaubt; aber er war religiös (im Sinne von Spinoza und Goethe) und hat es immer wieder betont. Und da er einer der wahrhaftigsten Menschen war, muß hinter seinen Worten ein tiefes Gefühl gestanden haben, das ihm in den tragischen Wechselfällen seines Lebens eine starke Hilfe war." Lise Meitner, 1958
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