Studium
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Zum Wintersemester 1874/75 ließ sich Max Planck an der Münchener Universität für die Fächer Mathematik und Physik immatrikulieren. Philipp von Jolly und Wilhelm Beetz in Physik sowie Gustav Bauer und Ludwig Seidel in Mathematik wurden seine akademischen Lehrer. Alle vier waren gute, wenn auch nicht überragende Gelehrte, die es jedoch als glänzende Dozenten verstanden, ihren Studenten neben dem wissenschaftlichen Handwerkszeug die Begeisterung für das Fach zu vermitteln. Da
sie in wissenschaftlicher Hinsicht nur lokale Bedeutung besaßen, bemerkte Max Planck spätestens in Berlin, wohin er 1877 ging, um seine Studien zu vervollkommnen. In Berlin besuchte er die Vorlesungen von Hermann von Helmholtz und Gustav Kirchhoff, die beide zu den führenden Physikern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörten.
Berlin erweiterte den wissenschaftlichen Horizont des jungen Studenten wesentlich. Sorgfältig überarbeitete er - wie seine Kolleghefte belegen - die besuchten Vorlesungen und machte sich durch ein gezieltes Literaturstudium mit dem aktuellen Forschungsstand der Physik vertraut. Besonderes Interesse erregten die thermodynamischen Schriften von Rudolf Clausius. Aus ihnen gewann er die Orientierung für sein späteres wissenschaftliches Schaffen: die zentrale Rolle des zweiten Hauptsatzes und der Entropie in der Physik. Im Sommer 1879 verteidigte er in München seine Dissertationsschrift "über den zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie". Mit dem besten Prädikat - "summa cum laude" wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. |
"Mir ist nicht das Glück zuteil geworden, daß ein hervorragender Forscher oder Lehrer auf die spezielle Richtung meines Bildungsganges Einfluß genommen hat." Max Planck, 1894
![]() Die Ludwig-Maximilians-Universität in München, um 1850. |